Fachkräftemangel und Massenentlassungen: Wie geht das zusammen?

Angenommen, Sie stossen beim Lesen der Wirtschaftsnews auf die Schlagzeile: «In diesen Branchen suchen Firmen händeringend nach Arbeitskräften». Sie scrollen weiter, und kurz darauf erscheint ein Artikel mit dem Titel «Schon wieder Massenentlassungen im IT-Bereich». Beide Arten von Artikeln sind aktuell keine Seltenheit. Da taucht die Frage auf: Fachkräftemangel auf der einen Seite, Entlassungswellen auf der anderen Seite, wie geht das überhaupt zusammen? Könnten Unternehmen nicht einfach die Entlassenen einstellen für die Jobs, die es am dringendsten braucht? Die Antwort ist: in den meisten Fällen nein. Warum das so ist, lesen Sie hier im Beitrag.

Das Grundproblem: der Skills-Gap

Die Arbeitswelt dreht sich immer schneller, gerade auch aufgrund rasanter technologischer Entwicklungen wie KI. Das führt dazu, dass neue Jobs (und ihre Kompetenzprofile) immer rascher entstehen und dass bestehende Tätigkeiten sich verändern oder ganz verschwinden. Unternehmen passen sich an, indem sie Mitarbeitende mit den benötigten Skills einstellen, während jene ohne passende Skills gehen müssen. Setzt beispielsweise eine Produktionsfirma zunehmend Roboter für einfache manuelle Tätigkeiten ein, braucht sie mehr Personen, welche die Roboter bedienen können. Dagegen wird sie viele der Angestellten, die vorhin die betreffenden Tätigkeiten ausgeführt haben, nicht weiterbeschäftigen können.

Je schneller diese Entwicklungen geschehen, desto weniger kommen Unternehmen nach, Mitarbeitende mit den benötigten Skills einzustellen und auszubilden. Wichtige Skills fehlen sodann im Unternehmen: Es entsteht ein Skills-Gap. Andererseits sind Arbeitnehmende darin gefordert, ihre Skills an die neuen Jobs anzupassen. Die Verschiebungen der Skills und die daraus resultierende Lücke bei den Skills sind dafür verantwortlich, dass es auf der einen Seite einen bleibenden Fachkräftemangel und auf der anderen Seite Massenentlassungen gibt.

Gesteigerter Bedarf nach Weiterbildung

Die Folge des Skills-Gaps ist, dass sich auf dem Arbeitsmarkt zwei Gruppen von Menschen gegenüberstehen. Zum einen sind es Fachpersonen, welche die aktuell gefragten Skills besitzen. Zum anderen sind es diejenigen Arbeitnehmenden, deren Skills nicht mehr gefragt sind. Letztere sind also dazu gezwungen, sich neue, nachgefragte Skills anzueignen. Der Bedarf an Weiterbildung steigt stetig, da sich der Wandel bei den gefragten Skills immer mehr beschleunigt. Arbeitnehmende brauchen sich stets auf dem Laufenden zu halten, welche Skills sie benötigen. Welche Technologien müssen sie beherrschen? Welche Soft Skills sollen sie sich allenfalls aneignen, beispielsweise im Bereich Leadership oder Zusammenarbeit? In welchen neuen, zukunftsträchtigen Tätigkeitsbereichen lohnt es sich einzusteigen und sich im Vorfeld die nötigen Kompetenzen dafür anzueignen?

Wer gewinnt, wer verliert?

Heutzutage gibt es auf dem Arbeitsmarkt andere Gewinner:innen und Verlierer:innen als früher. Bis noch vor wenigen Jahrzehnten herrschte eine Zweiklassengesellschaft bei den Arbeitnehmenden: Die gut ausgebildeten bekamen gute Jobs, während die weniger gut ausgebildeten auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt waren. Heute bilden sich diese «Klassen» ganz anders. Auf der einen Seite stehen die Personen, welche die Agilität haben, sich die gefragten Skills schnell anzueignen. Dadurch erhalten auch weniger gut Ausgebildete Zugang zu angesehenen, gut bezahlten Jobs. Auf der anderen Seite stehen diejenigen Arbeitnehmenden, die nicht die Möglichkeiten oder den Willen haben, sich fortlaufend weiterzubilden. Ihnen droht der Ausschluss aus dem Arbeitsmarkt.

Die Lösung: gutes Skills-Management

Skills haben in der heutigen Arbeitswelt also eine nie dagewesene Bedeutung. Das nimmt einerseits, wie oben erwähnt, Arbeitnehmende in die Verantwortung. Andererseits bedeutet das aber auch, dass Unternehmen ihre Arbeitnehmende nach Kompetenzen rekrutieren müssen: Skills-Based Recruiting. Zudem gilt es, den bestehenden Mitarbeitenden Möglichkeiten zum Re- oder Upskilling anzubieten. Damit das gelingt, brauchen die Unternehmen einen Überblick über die Skills, die aktuell im Unternehmen vorhanden sind, und über diejenigen, die noch fehlen. So können sie abschätzen, welche Weiterbildungs- und Rekrutierungsmassnahmen es dementsprechend braucht. Ein gutes Skills-Management ist unabdingbar für den Unternehmenserfolg. Ein Werkzeug für besonders effektives Kompetenzmanagement ist der Skills-Manager der x28 AG, der demnächst zur Verfügung stehen wird. Dieser wird es Arbeitgebern ermöglichen, Rekrutierung, Personaleinsatz sowie Re- und Upskilling so aufzugleisen, dass sie die im Unternehmen benötigten Skills möglichst zeitnah abdecken können. So tun sie einerseits etwas gegen den Fachkräftemangel in ihrer Branche. Andererseits können sie mit Weiterbildungen dazu beitragen, dass es keine Massenentlassung in ihrem Betrieb braucht.

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